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  • AutorenbildOane Landmann

Ernterückblick 2020 - Gedanken eines Landwirts

Wir, die Milchhof Friesian GmbH & Co.KG, sind ein Familienbetrieb mit 1.300 Milchkühen in Mecklenburg Vorpommern und bewirtschaften um die 950 Hektar. Bei unserer Arbeit werden wir von unseren zwanzig Mitarbeiter*innen unterstützt.

In diesem Jahr wurden ca. 500 Hektar Gras, 400 Hektar Mais sowie ca. 50 Hektar Roggen angebaut.

Das Gras bildet zu 40% und Mais zu 50% ein Hauptbestandteil unseres Grundfutters für die Kühe.

Fälschlicherweise wird oft vermutet, dass Mais nur für Biogasanlagen angebaut wird, das ist bei uns nicht der Fall.

Wir betreiben eine Biogasanlage die nur mit Gülle befüllt wird. Sie dient zur eigenen Strom- und Wärmeerzeugung. Ein großer Vorteil besteht darin, dass die Gülle somit homogenisiert und der CO2- Ausstoß des Betriebes fast neutralisiert wird. Der Betriebskreislauf ist nahezu geschlossen.

Neben unserem Grundfutter wird auch Kraftfutter mit eingesetzt. Dieses besteht aus Rapsschrot, Weizen, Maismehl und Weizenkleie, alles Produkte aus der Region.

Unser Betrieb ist GVO-frei und verzichtet somit auf die Verfütterung von Soja oder anderen gentechnisch veränderten Futtermitteln.


Seit zwei Jahren füttern wir unsere Tiere von April bis September mit Frischgras. Das Frischgras ist reich an positiven Aminosäuren und enthält Omega 3 & Omega 6 Fettsäuren. Das frische Gras ist gesund für die Tiere und wirkt sich positiv auf die Qualität der Milch aus.

In dieser Zeit muss weniger Kraftfutter eingesetzt werden und die Futterkosten können gesenkt werden.


Durch die Trockenheit in diesem Jahr blieben die erwarteten Erträge aus und wir konnten nur von Mai bis August frisches Gras füttern.

Die Trockenheit hat den Anbau von Mais ebenfalls beeinflusst. Die Maispflanzen benötigen genügend Regen, damit sie sich optimal entwickeln und eine Bestäubung durch die Insekten erfolgen kann. Der langersehnte Regen kam für unseren Landkreis grade noch rechtzeitig, sodass wir gute Erträge erzielen konnten.

In der Maisernte mussten wir uns jedoch einem ganz anderen Problem stellen: Große Schweinerotten sind durch die Maisfelder gezogen. Für die Jäger war eine Regulierung nahezu unmöglich. Wir müssen somit einen Verlust von 100 Hektar verzeichnen und Futter dazu kaufen.

Die Produktion wird für uns regionale Landwirt*innen immer komplexer, es besteht eine große Ungleichheit, sowie sich ständig anpassende Produktionsstandards und Qualitätskontrollen.

Es ist somit für uns nicht nachvollziehbar, dass wir auf einem Markt gegen z.B. Irische Butter oder Argentinische Steaks konkurrieren müssen!

Bild 1: Schäden durch Schweinerotten

Bild 2: Grasernte

 

Schaut euch auch gerne den Facebook Beitrag dazu an!

 

Habt ihr schon unseren letzten Blogbeitrag gelesen? Wenn nicht, dann klickt hier!

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